Eine Notfall-Katze aus Birgden

Am Abend des 6. März 2018 wurden wir zu einem Notfall nach Birgden gerufen. Eine schwarze Katze, nicht gekennzeichnet, war vor ca. 1,5  Wochen von einem Hund gebissen worden und hatte schlimme Wunden.

 

Die Katze lag in einem Sperrmüllhaufen und erst im zweiten Anlauf gelang uns, die Katze zu sichern. Auf dem Weg zu Dr. Renner nach Wassenberg war der Gestank, der aus der Wunde kam, immens. Nach erfolgter Untersuchung stellte sich heraus, dass der Katze leider nicht mehr zu helfen war. Sie verfaulte regelrecht lebendig! Wir konnten ihr nur noch weiteres furchtbares Leiden ersparen.

 

 

Das Erschreckendste dabei ist jedoch, dass wir bei Notfällen, bei denen wir angerufen werden, immer hören, man hätte sich bereits hilfesuchend an den und den und den gewandt. Jedoch statt Hilfe erhielt man Absagen und weitere Telefonnummern, wo die Leute es ja auch noch mal versuchen könnten... Es fährt im Regelfall also nicht mal jemand raus, um die Situation einzuschätzen.

In diesem Fall war in der vergangenen Woche sogar eine junge Frau dorthin gefahren. Die Katze entzog sich jedoch dem Zugriff und versteckte sich weiter in dem Sperrmüllstapel. Daraufhin ging die junge Frau und kam auch nicht noch einmal wieder ...

 

Sorry, bei uns hat die Katze natürlich auch versucht, sich dem Zugrifff zu entziehen. Es war kalt und dunkel. Die Taschenlampen gaben nicht wirklich viel Licht her und trotzdem sind wir  halb unter diesen Haufen Müll gekrabbelt und haben die Katze dort herausgeholt.

Wäre die Katze in der vergangenen Woche gesichert worden, hätte man ihr noch helfen können. Gestern Abend war als einzige Hilfe nur noch die Erlösung drin.

Oftmals erhält man ja auch falsche Auskünfte, weil die Leute es nicht besser wissen. Wie bei einem anderen Notfellchen. Die Leute sagten damals, dass das Tierchen - nach ihrer "unwissenden" Einschätzung - wohl 3 Monate alt wäre und ein Wildfang. Auch sie erhielten nur Absagen und Telefonnummern. Letztlich kam die kleine Lilli zu uns. Sie war kein Wildfang, sondern nur völlig verängstigt und traumatisiert durch ihre Fahrt im Unterboden eines Autos. Und sie war erst 6 Wochen alt.

Es ist also keineswegs so, dass nicht nach Hilfe gesucht wird, sie wird "lediglich" nicht erteilt. Das muss sich dringend ändern!

 

Mein großer Dank jedoch geht an Maria Theissen für ihre kollegiale Unterstützung und ihre sofortige Bereitschaft, mitzufahren und zu helfen! Und auch Danke an das Team der Tierklinik Dr. Renner für den späten Einsatz!

 

Wären wir früher gerufen worden, hätten wir noch helfen können...

 

(Petra Schmidt)